Autoren

Alle anzeigen

Artikel von Elisa Morgan

Wie Jesus beten

Jede Medaille hat zwei Seiten. Die Vorderseite wird „Avers“ genannt und zeigt seit der Römerzeit in der Regel das Staatsoberhaupt eines Landes. Die Rückseite, die Kehrseite, wird als „Revers“ bezeichnet.

Ein Aufruf, etwas zurückzulassen

Als junge Frau stellte ich mir oft vor, mit meiner Jugendliebe verheiratet zu sein . . . bis wir uns trennten. Meine Zukunft lag leer vor mir und ich kämpfte damit, was ich mit meinem Leben anstellen sollte. Schließlich spürte ich, dass Gott mich so führte, dass ich ihm diene, indem ich anderen diene. So bewarb ich mich an einer Bibelschule. Dann erkannte ich mit Schrecken, dass ich Freunde und Familie verlassen würde. Um Gottes Ruf zu folgen, musste ich gehen und etwas zurücklassen.

Durchbohrte Liebe

Sie hatte angerufen. Sie hatte eine Nachricht aufs Handy geschrieben. Nun stand Carla vor dem Tor zum Grundstück ihres Bruders. Aber er reagierte nicht. Er war depressiv und suchtkrank und hatte sich zu Hause eingeigelt. Carla war verzweifelt. Sie wollte ihn aus der Isolation herausholen. Deshalb hatte sie ein paar Sachen zum Essen, die er gernhatte, und Mut machende Texte aus der Bibel zusammengesucht. Jetzt ließ sie das Päckchen über den Zaun.

Saubere Behälter

„Hass greift den Behälter an, der ihn trägt.“ Diese Worte wurden von dem ehemaligen Senator Alan Simpson bei der Beerdigung von George H. W. Bush gesprochen. Senator Simpson versuchte, die Freundlichkeit seines lieben Freundes zu beschreiben. Er erinnerte daran, dass der 41. Präsident der Vereinigten Staaten in seiner beruflichen Führung und in seinen persönlichen Beziehungen eher Humor und Liebe als Hass walten ließ.

Eine Kette voller Jas

An einem Weihnachtsfest schenkte mir meine Großmutter eine wunderschöne Perlenkette. Die schönen Perlen glänzten an meinem Hals, bis die Kette eines Tages riss. Perlen sprangen über den Holzboden unseres Hauses. Ich kroch über die Dielen und hob jede einzelne wieder auf. Die einzelne Perle war klein. Wenn sie aber miteinander verbunden waren, machten diese Perlen einen überwältigenden Eindruck!

Eine schöne Last

Es war stockdunkel. Ich hatte kaum eine halbe Stunde geschlafen und spürte, dass der Schlaf nicht allzu bald zurückkehren würde. Der Mann einer Bekannten lag im Krankenhaus und hatte die gefürchtete Diagnose erhalten: „Der Krebs ist zurück—im Gehirn und in der Wirbelsäule.“ Ich litt zutiefst mit meinen Freunden. Was für eine schwere Last! Und doch fühlte ich mich durch mein Wachen und Beten auch irgendwie getröstet. Man könnte sagen, ich trug die Last gerne im Gebet mit. Wie kann das sein?

Geschichten über Narben

Der Schmetterling flatterte in die Stiefmütterchen meiner Mutter und dann wieder hinaus. Als Kind wollte ich ihn gerne fangen. Ich rannte vom Garten in die Küche und griff nach einem Glas, aber bei meiner eiligen Rückkehr in den Garten, stolperte ich und fiel auf den Steinboden. Das Glas zersplitterte unter meinem Handgelenk und hinterließ einen hässlichen Schnitt, der mit achtzehn Stichen genäht werden musste. Heute zieht sich die Narbe wie eine Raupe über mein Handgelenk und erzählt die Geschichte der Wunde und Heilung.

Ein bleibendes Vermächtnis

Thomas Edison erfand die erste praktische Glühbirne. Jonas Salk entwickelte einen wirksamen Polioimpfschutz. Paul Gerhardt schrieb viele der Lieder, die wir in der Gemeinde singen. Aber was ist mit dir? Warum bist du auf der Welt? Wie willst du dein Leben einsetzen?

Jede Geschichte flüstert seinen Namen

Ich öffnete die farbenfrohe Kinderbibel und begann, meinem Enkel daraus vorzulesen. Sofort waren wir begeistert, als sich die Geschichte von Gottes Liebe und Versorgung im Buch entfaltete. Ich drehte das Buch um und las den Titel noch einmal: „Die Gott hat dich lieb Bibel—Jede Geschichte flüstert seinen Namen“.

Strichmännchen-Lektion

Eine Freundin von mir, genauer gesagt meine Seelsorgerin, malte ein Strichmännchen auf ein Blatt Papier. Sie betitelte dies mit: das „private“ Selbst. Dann malte sie eine weitere, etwas größere, Figur um die Figur und nannte dies: das „öffentliche“ Selbst. Der Unterschied zwischen den Figuren, zwischen dem privaten und öffentlichen Selbst, steht für das Maß, in dem wir Integrität besitzen.

Bärenstark

„Teddy“ war ein Geschenk für meinen Enkel — ein Bündel Liebe in einem großen Plüschtier. Er war noch ein Baby und reagierte mit Staunen. Dann so etwas wie Ehrfurcht. Und schließlich Neugier. Er stupste Teddy mit seinen kleinen Fingern an die Nase und als Teddy daraufhin vornüber in seine Arme purzelte, war da nur noch FREUDE! Er legte seinen kleinen Kopf auf Teddys flauschige Brust und umklammerte ihn mit seinen Armen. Ein breites Lächeln zeigte alle seine Grübchen und er kuschelte sich ganz fest an den neuen Freund. Das Kind hatte keine Ahnung, dass der Teddy ihn nicht wiederlieben konnte. Mit kindlicher Unschuld spürte er die Liebe des Bären und erwiderte sie von ganzem Herzen.

Was Gott sieht

Früh am Morgen lehne ich mich ruhig an das Fenster unseres Wohnzimmers, aus dem man auf die Wildnis hinter unserem Haus schaut.

Handgemacht für dich

Meine Großmutter war eine talentierte Näherin, die viele Wettbewerbe gewonnen hat. In meinem Leben zelebrierte sie Höhepunkte mit einem handgenähten Geschenk. Ein weinroter Mohair-Pullover zu meinem Abschluss. Eine türkise Steppdecke zu meiner Hochzeit. Drehte ich eine Ecke von jedem Teil um, entdeckte ich ihre Unterschrift, die da hieß: „Handgemacht für dich von deiner Munna“. Mit jedem gestickten Wort, spürte ich die Liebe meiner Großmutter und empfing eine starke Aussage ihres Glaubens in meine Zukunft.

Aus dem Zusammenhang

Ich stand am Flughafen in der Schlange, um einzuchecken, als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und sah in ein lächelndes Gesicht: „Elisa, kennst du mich noch? Ich bin’s, Johanna.” Ich kramte in meinem Gedächtnis, wusste aber nicht, wo ich sie hintun sollte. Waren wir mal Nachbarn? Kolleginnen? Ich hatte keine Ahnung.

Unendliche Dimensionen

Ich liege still auf der mit Plastik bezogenen Matte und halte meinen Atem auf Kommando an, während die Maschine rattert und klickt. Ich kenne viele Menschen, die ein MRT über sich ergehen ließen, aber für Menschen wie mich, die unter Platzangst leiden, ist es nötig, sich auf etwas zu konzentrieren — auf Jemanden, der viel größer ist als ich.